Das „Forscher- und Künstlerhaus“ von Werner Kavermann vor dem Rathaus: Wer über den Marktplatz in Osnabrück läuft, dem wird zwischen Rathaus und Marienkirche ein zweigeschossiges, schlicht gezimmertes Holzhaus auffallen. Es steht auf Stelzen. In seinen Fenstern sind Objekte zu sehen, die zunächst einmal Verwunderung hervorrufen.

Kommt man zur richtigen Zeit dort vorbei, hat man vielleicht sogar das Glück, dass die Haustür offen steht und den Blick ins Innere des Holzhauses gewährt. Zu sehen sind Objekte, Zeichnungen, Messinstrumente, ein Bildschirm und der Arbeitstisch eines Wissenschaftlers. Gemein haben all diese Dinge auf den ersten Blick nur, dass sie nicht selbsterklärend sind.

Zum Glück hängt an der einen Wand ein Zettel, der auf die eine oder andere Frage, die bei Betrachtung des Hauses bisher aufgekommen, Antworten liefert.

Es handelt sich um ein „Forscher- und Künstlerhaus“ des Künstlers Werner Kavermann. Bis Ende September wird es zu sehen sein und zum Nachdenken über den Klimawandel der Natur und des Menschen anregen. Unter dem Motto „High Time“ möchte der Künstler den Blick seines Publikums für die Unaufhaltsamkeit des Klimawandels schärfen.

Man spürt, dass es Werner Kavermann ein Anliegen ist, auf die klimatischen Veränderungen aufmerksam zu machen. Besonders der Frage „Was haben wir in der Vergangenheit für unsere Zukunft getan“ wird durch die Darstellung verschiedener Objekte aus Ton und Holz kritisch nachgegangen. Auf unsere Verantwortung gegenüber der Welt, in der wir leben, wird dabei ein besonderes Augenmerk gelegt.

Der Ausstellungszeitpunkt ist nicht zufällig gewählt. Die Idee von einem Künstler- und Forscherhaus steht schon lange auf Kavermanns To-do-Liste. Im Rahmen des Osnabrücker Kulturjahres, das sich 2016 an insgesamt 100 Tagen mit dem Thema „ZEIT“ beschäftigt, schien die Zeit nun reif gewesen zu sein, die Idee in die Tat umzusetzen. Als Besucher darf man schauen, suchen, spionieren und entdecken.

„Höchste Zeit“ also, dem Klimahaus einen Besuch abzustatten, solange es noch nicht zu spät ist.
Die Zeit rennt.

MALIN FECKE