Felix-Nussbaum-Haus, Kulturgeschichtliches Museum, Villa Schlikker – unweit der Altstadt lädt das archi­tektonisch kontrastreiche Museumsareal mit seinen Ausstellungen stets aufs Neue zu einem Besuch ein.

Seit fünf Jahren gibt es einen gemeinsamen Eingang für das Felix-Nussbaum-Haus und das Kulturgeschichtliche Museum. Auch im Inneren sind die beiden Häuser miteinander verbunden. In dem von Daniel Libeskind entworfenen Gebäude werden die Werke Felix Nussbaums ausgestellt. Sie zeugen vom Werdegang des Künstlers, dessen Leben abrupt endete. Er wurde in Auschwitz ermordet. „Auch wenn ich untergehe, lasst meine Bilder nicht sterben“, schrieb der Osnabrücker Maler, als er, von den Nazis als Jude verfolgt, in Brüssel untertauchen musste. Stationen seines Lebens hat er in eindrucksvollen Bildern festgehalten, die Schnelllebigkeit der Metropole Berlins, die Verunsicherung im Exil in Ostende oder die Gewissheit von existentieller Bedrohung im Versteck in Brüssel. Im Spannungsverhältnis zwischen Architektur und Malerei geht der Museumsbesucher durch „Räume gegen das Vergessen“.
Nebenan, im neoklassizistischen Gebäude von 1890, erfährt man mehr über die Osnabrücker Stadtgeschichte. Exklusive Exponate werden im Kulturgeschicht­lichen Museum unter aktuellen Fragestellungen näher beleuchtet: Wer hat das Osnabrücker Schloss erbaut? Was bedeutet der steinerne Löwe auf dem Domhof? Wer war Justus Möser? Was hat Osnabrück mit dem Westfälischen Frieden zu tun? Wann lebten Juden in Osnabrück? Als Museum erbaut, stehen die hohen, mit Stuck verzierten Räume im krassen Gegensatz zur dekonstuktivistischen Raumgestaltung des Libeskindbaus. Sie zeugen von einem Bildungsbürgertum des 19. Jahrhunderts, das sich anschickt, die Welt zu erobern.
Im ehemals herrschaftlichen Wohnhaus der Familie Schlikker, später NSDAP-Zentrale und seit den 1960er Jahren Museum, findet aktive Erinnerungsarbeit statt. Jeder ist eingeladen, sich mit Alltagsgeschichte aus der jüngeren Vergangenheit auseinanderzusetzen. Zeitpunkt und Themen der in der Villa Schlikker angebotenen Foren und Arbeitskreise sind unter www.osnabrueck.de zu erfahren.